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Immobilienbewertung - Schimmelpilzbegutachtung - Baubiologie

Klimadatenauswertung

Im Rahmen der Erstellung von Schimmelpilzgutachten kommen häufig auch sog. Klimadatenlogger zur Anwendung. Häufig streiten sich Vermieter und Mieter, ob das Heiz- und Lüftungsverhalten des Mieters korrekt ist, oder ob eben ein falsches Heiz- und Lüftungsverhalten zu der Schimmelpilzproblematik geführt haben. Hier hilft eine Klimadatenauswertung über einen längeren Zeitraum, mindestens 4 Wochen. Derartige Klimadatenlogger messen in periodischen Abständen die Lufttemperatur sowie die Luftfeuchtigkeit. Alle gesammelten Daten werden mit einem Zeitstempel versehen.

Datenloggerauswertung Beispiel einer Klimadatenauswertung


Hinter dieser Klimadatenauswertung steckt der Grundgedanke, dass im Herbst, Winter und Frühjahr beim Lüften die Raumtemperatur sinkt und die relative Luftfeuchtigkeit ebenfalls zurück geht. Somit ist ersichtlich, ob der Mieter an die empfohlene Stoßlüftung mehrmals täglich vornimmt.

Darüber hinaus weist der Klimadatenlogger die sog. Taupunkttemperatur aus. Beim Taupunkt beträgt die relative Luftfeuchtigkeit genau 100%. Die Luft ist also vollständig mit Wasser(-dampf) gesättigt. Je höher die Temperatur ist, desto mehr Wasser kann von der Luft aufgenommen werden:

  • bei 0 Grad Celsius ca. 4,9 g Wasser / Kubikmeter (absolute Feuchtigkeit)
  • bei +15 Grad Celsius ca. 12,82 g Wasser / Kubikmeter (absolute Feuchtigkeit)
  • bei +20 Grad Celsius ca. 17,3 g Wasser / Kubikmeter (absolute Feuchtigkeit)

Sinkt nun die Temperatur, so fällt das Wasser aus, da die Luft nicht mehr so viel Wasserdampf aufnehmen kann. Dieses passiert genau am Taupunkt. Nun ist eine schlecht gedämmte Wand in einer beheizten Wohnung im Winter kälter als Raumluft. Somit kann das Wasser an der (kalten) Wand aus der Luft "ausfallen". Da Wasser die wichtigste Voraussetzung für das Wachstum von Schimmelpilzen ist, besteht eine hohe Gefahr eines Schimmelpilzschadens. Dämmt man die Wand, so wird die Wand nicht so kalt an der Rauminnenseite, und der Taupunkt wird nicht erreicht.

Dabei muss man allerdings beachten, dass es nicht erst zu einer Schimmelpilzbildung kommen kann, wenn "das Wasser die Wand herunter läuft". Bereits schon ab einem sog. Wasseraktivitätswert [aW-Wert] von 0,8 (= 80% relative Luftfeuchtigkeit / 100) ist Schimmelpilzwachstum möglich. Schimmelpilze benötigen kein flüssiges Wasser. Bereits eine relative Luftfeuchtigkeit von 80% (aW-Wert von 0,8) reichen Ihnen aus.

 

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